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Trends und Herausforderungen: Meine Prognose für den Hypnosemarkt 2025

Trends und Herausforderungen: Meine Prognose für den Hypnosemarkt 2025

 

Der Hypnosemarkt ist großem Wandel unterworfen. Als Coaches und Therapeuten müssen wir uns auch 2025 wieder aktuellen Herausforderungen stellen (zum Beispiel der E-Rechnung). Wir sollten Trend-Themen im Blick haben, die Klienten gerade häufig mitbringen. Und um erfolgreich arbeiten zu können und mit Hypnose auch Geld zu verdienen, sollten wir einige Gedanken daran verschwenden, wie wir es schaffen, aus der Masse an Mitbewerbern herauszustechen. Hier sind meine Gedanken zu Trends und Herausforderungen auf dem Hypnosemarkt 2025. 

Die Inhalte dieses Blogartikels

1. Spezialisierung

Ich denke 2025 wird das Jahr des Expertentums. 

 

Pseudo-Experten
Drum prüfe, ob da wo Experte draufsteht auch wirklich Experte drin steckt
  • Deep-Dive in ein Thema: Man kann nicht Experte für x, y und z sein. Fokussiere Dich auf ein (oder höchstens zwei) Themen und schaffe Dir dazu wirklich tiefgreifendes Wissen an. Halte Dich auch was wissenschaftliche Studien dazu angeht auf dem Laufenden. Lies Bücher darüber. Verfolge Therapietrends dazu. 
  • Maßgeschneiderte Problemlösungen: Wenn Du richtig Ahnung von einem Thema hast, dann gelingt es Dir bestimmt, aus Deiner Erfahrung heraus eigene Methoden oder maßgeschneiderte Angebote zu erstellen, die genau das drängendste Problem Deiner Zielgruppe lösen. #Individualitätrockt
  • Klarheit: Schaffe Dir für Dich selbst Klarheit darüber, mit welcher Zielgruppe Du am liebsten arbeitest. Und ob das ausgewählte Thema, nur weil es vielleicht gerade Trend ist, wirklich Dein Herzensthema ist. 
  • Marketing-Vorteil: Mit einer spitzen Positionierung (z.B. Abnehmen für Frauen in den Wechseljahren) fällt Marketing deutlich leichter. Du kannst spezifische Zielgruppen genau dort abholen, wo sie sich bewegen. Die richtigen Social-Media-Kanäle nutzen. Die passende Sprache sprechen. Und so wirklich mit den Menschen arbeiten, mit denen Du am liebsten zu tun hast.  

2. Qualifizierung

Jede Menge Institute und Einzelpersonen bieten Hypnose-Ausbildungen an. Der Markt wird überschwemmt mit Hypnose-Coaches. Und ist auch voll von Hypnose-Therapeuten mit Heilerlaubnis. 2025 ist es deshalb noch wichtiger, sich durch gute Qualifikation von der Masse abzuheben. 

 

  • Basisausbildung (Am besten psychosozialer Beruf mit guter Kommunikationsfähigkeit und Ahnung von Psychopathologie) WAS DARF ICH TUN?
  • Fortbildung (Hier geht es um die Techniken, die in der Arbeit mit den Klienten angewandt werden. Hypnose ist eine davon. Jede weitere Fortbildung ergänzt Dein Wissen und verbreitert Deine Palette) WIE ARBEITE ICH?
  • Supervision (Persönliche Supervision ermöglicht die Auseinandersetzung mit eigenen Themen. Fachliche Supervision hilft dabei, konkrete Fälle unter die Lupe zu nehmen. Wie könnte ich weiter vorgehen? Wo muss ich aufpassen? Wo laufe ich Gefahr, eine Rolle im Karpman-Dreieck einzunehmen?) WIE STELLE ICH SICHER, DASS ICH GUT UND RICHTIG ARBEITE UND ES MIR DABEI SELBST GUT GEHT?

3. Abkehr von Standardkonzepten

  • Let´s talk about Paketangebote: Raucherentwöhnung geht immer in zwei Sitzungen. Abnehmen braucht fünf. Stressmanagement drei. Noch bis vor kurzem waren solche Paketangebote üblich. Auch bei mir gibt es sie noch. Aber der Erfolg gibt mir Recht, wenn ich mich immer mehr davon abkehre und ganz individuell vorgehe. Es gibt Raucherentwöhnung, die eben sieben Sitzungen dauert. Und es gibt die Klienten, die nur einmal kommen und danach glücklich rauchfrei sind. 
  • Let´s talk about Standardtexte: Jeder kennt sie aus der Ausbildung. Sie waren eine gute Idee für den Anfang. Aber als fortgeschrittener Hypnose-Coach oder -Therapeut solltest Du in der Lage sein, ohne sie auszukommen. Frei zu formulieren. Mit Deinen Worten. Ganz in der eigenen Kreativität. Und dabei individuell auf den Menschen eingehen. Du brauchst Nachhilfe? Dann hol Dir mein Buch "Hypnose ohne Skript"

4. Hilfe zur Selbsthilfe

Hypnose-Apps boomen. Selbsthypnose hat 243.000 Treffer bei Google (Stand 10.12.24). Menschen sind bereit, Geld zu investieren in ihre Gesundheit. Aber viele wollen unabhängiger vom Coach oder Therapeuten sein. Nicht zuletzt deswegen, weil die Kosten für regelmäßige Sitzungen schon ordentliche Löcher in die Hosentaschen reißen. 

 

Der Trend für 2025 könnte also sein, mehr Selbsthypnose zu lehren (Anker für Esdaile-Deep-State oder "How to-use-Weiser-Ratgeber" etc.). Und mehr Selbsthilfe-Material anzubieten: Mehr Hypnose-Audiodateien. Mehr Anleitungen zur Eigenübung.  Wie bist Du in diesem Bereich in Deiner Praxis aufgestellt?

5. Technische Herausforderungen

  • Künstliche Intelligenz: KI kann keinen Hypnotherapeuten ersetzen - so viel ist klar. Aber sie kann uns - sinnvoll eingesetzt - Arbeit abnehmen und Ideengeber sein. So könntest Du Chat GPT und Co als Coach oder Therapeut nutzen
  • E-Rechnung: Die Pflicht zur elektronischen Rechnungsstellung (oder zumindest zum Empfangen-Können elektronischer Rechnungen) kommt 2025. Um das für die eigene Praxis umsetzen zu können, ist es notwendig, sich mit Softwarelösungen (Wiso, Lexoffice, Sevdesk etc.) oder Rechnungsplattformen (Papierkram, Datev etc.) auseinanderzusetzen und die Buchhaltung gegebenenfalls umzustellen.
  • Digitalisierung der Klientenverwaltung: Keine Karteikarten mehr, die man wegsperrt. Personenbezogene Daten des Klienten müssen - nicht nur als Grundlage für die E-Rechnung - in digitaler Form gespeichert werden. Das setzt natürlich wieder voraus, dass der Datenschutz gewährleistet ist. 

6. Aktuelle Themen 2025

  • Stress und Burnout: Ein Dauerbrenner, der uns auf Grund immenser Anforderungen in der Alltagswelt bestimmt auch 2025 nicht verlässt.
  • Vereinsamung: So viele Menschen da draußen haben niemanden. Keine Familie (mehr), keine Freunde, keine Bekannten. Ja weil sie anonym in der Großstadt leben noch nicht einmal bekannte Nachbarn. Keine sozialen Kontakte zu haben ist ein Risiko für psychische Erkrankungen. 
  • Long-Covid und Impfschäden: Die Liste der durch die Pandemie verursachten Erkrankungen ist lang und in der Praxis hat man gehäuft damit zu tun. Deshalb, weil die Betroffenen oft durch das medizinische Raster fallen und entweder als Psychosomatiker oder als "austherapiert" gelten. 
  • Zukunftsängste: Klimawandel, Krieg, Inflation. Das hinterlässt alles Spuren in den Seelen der Menschen. Ist der Leidensdruck hoch genug, führt er zu uns in die Praxis. 
  • Identitätsentwicklung: Homosexuell oder doch non-binär? In der heutigen Zeit darf man alles sein (und das ist gut so), aber das wirft auch viele Fragen auf. Und kann das Umfeld auch damit umgehen? 

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Kommentare: 1
  • #1

    Claudia von der Wehd (Mittwoch, 11 Dezember 2024 19:01)

    Liebe Julia, vielen Dank für Deine wertvolle Einschätzung!

    Herzliche Grüße
    Claudia