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Mein Kraftort

Meine liebe Bloggerkollegin Susanne Heinen ruft auf zur Blogparade "Sehnsuchtsorte rund um die Welt - Wohin zieht es mein Herz und warum?" Und dazu habe ich sofort ein Bild im Kopf. Und beim Schreiben dieser Zeilen definitiv Sehnsucht. 

Was bedeutet mir das Wort "Sehnsuchts- beziehungweise Kraftort"

Für mich ist ein Sehnsuchtsort mehr als nur ein Urlaubs- oder Reiseziel. Der Ort ist verbunden mit einem bestimmten Lebensgefühl. Einem bestimmten State, den man in seinem Alltag nicht erlebt. Einem "Nach-Hause-Kommen" und am liebsten "Immer-dort-bleiben-Wollen". Sich verbunden fühlen. Mit sich, mit der Natur, mit der Umgebung, mit den Menschen. 

 

Ein Sehnsuchts- und Kraftort ist für mich ein Ort, an dem ich pure Energie auftanken kann. An dem ich genießen kann. Wo alle fünf Sinne angeregt werden. An dem ich mich genauso völlig zurückziehen kann wie in die Welt ziehen und Neues entdecken. 

 

Ein Ort, der für schöne Erlebnisse und Ausflüge reserviert ist. An dem man genauso gut mit all seinen Lieben sein kann wie völlig alleine für sich

 

Ein Ort, der mit so einem positiven Erleben verbunden ist, dass es mir nach meiner Heimkehr immer noch möglich ist, ein breites Grinsen auf dem Gesicht zu haben, wenn ich wieder daran denke. 

Die erste Begegnung mit meinem Kraftort

2004 war ich mit einigen Freunden auf Motorradtour in Südtirol. Kalterer See. Campingplatz. Eine wunderschöne Landschaft und Tage voller Freude. Bis zu dem Zeitpunkt, als der Himmel beschloss, alle Schleusen zu öffnen. Seit Wochen hatte es nicht geregnet. Und dann kam alles auf einmal. Links und rechts am Zelt vorbei rauschte ein Bach. Die Plane hielt den Regenmassen nicht stand. Alles war nass. Der Schlafsack, meine Klamotten, die Koffer. Und ich. Was tun, wenn am Ende des Regens noch so viel Urlaub übrig ist? Eine Fortsetzung auf dem Bike war definitiv nicht möglich. Denn die komplette Mannschaft wurde des Zeltplatzes verwiesen, weil wir in unserer Not einen Wasserablauf um die Zelte ausgehoben hatten. Nach einer Nacht in einer Pension ging es erst einmal ab nach Hause. 

 

Und dann beschlossen wir: Wir starten Urlaubsteil zwei. Allerdings war nach dem Debakel klar, dass Camping erst einmal auf die Liste der aktuellen Red Flags aufgenommen wird. Stattdessen reservierten wir vier Nächte im Vier-Sterne-Wellness-Hotel in Fügen im Zillertal. Der Beginn einer ganz großen Liebe. 

 

Wobei - ganz so stimmt das nicht. Denn bereits als Kind war ich mit meinen Großeltern an diesem schönen Fleckchen Erde in Tirol. Zum Wandern, Steine sammeln und Kühe begegnen. 

Das schätze ich am Zillertal

Für mich ist das Zillertal die perfekte Kombination aus Aktivität und Seele baumeln lassen. Es gibt die klassischen touristischen Ausflüge wie eine Runde mit dem Dampfzug durchs Tal. Der Besuch des Hintertuxer Gletschers. Oder ein Rundgang durch die Erlebnissennerei in Mayrhofen. Dort kann man sich ansehen, wie Käse hergestellt wird. Oder man macht wie ich lustige Fotos mit Kühen und eine wilde Strohschlacht. 

 

Julia Georgi mit Kühen
Kuuhl ist es, wenn sogar Stadtkinder lernen, dass Kühe nicht lila sind.

Es gibt aber auch ganz wunderbare Fleckchen Natur. Steine. Märchenhafte Wälder. Gipfel mit toller Aussicht. Welche, wo ein bisschen mehr los ist. Zum Beispiel auf dem Spieljoch. Und welche in Seitentälern, wo man stundenlang gehen kann, ohne jemanden zu treffen. Ein paar meiner Lieblingsstellen stelle ich Dir hier vor:

Julia Georgi beim Wandern
Auf dem Weg zum Schleierwasserfall in Hart
Wandern
Zillertaler Höhenstraße in der Nähe der Kaltenbacher Skihütte
Auf dem Weg nach Klein-Tibet
Auf dem Weg zur Hohenaualm, dem Klein-Tibet des Zillertals
Adlerbühne Ahorn
Auf der Adlerbühne Ahorn. Greifvogelschau auf 2000 Meter. Einfach herrlich.

Und was ich sehr schätze: in meinem Lieblingshotel, dem Haidachhof, werden mir alle Wünsche von den Augen abgelesen. Ein Grund, warum ich mittlerweile schon knapp 25 Mal dort war. Da gibt es dann auch schon Auszeichnungen vom Tourismusverband mit tollen Geschenken. Eine schöne Aufmerksamkeit. Stammgast zu sein hat für mich schon was. Ich sage immer: für mich ist dieses Hotel mein zweites Zuhause. Urlaub ist für mich kein Experiment. Ich möchte meine kostbare Zeit einfach gut investiert wissen.

Auszeichnung Tourismusverband
2022 wurde ich für den zwanzigsten Aufenthalt geehrt. Mittlerweile sind schon wieder mehrere dazu gekommen :-)

Fein sind auch die zillertalerischen Spezialitäten, die dem Gaumen schmeicheln. Deftige Speckplatten. Schlutzkrapfen. Der legendäre Graukäse. Kaaspressknödelsuppn. Kaiserschmarren. Marillenknödel. Zirbenschnaps. Und ein Glas frische Milch vom Bauern. 

Weitere Sehnsuchtsorte, die ich bereits besucht habe

  • Süd-West-Irland. Gerade der Ring ob Beara hat es mir angetan. Dort war ich an einem einsamen Strand mit feinem Sand. Die Ruine einer Kapelle und ein alter Friedhof auf einer Anhöhe über dem Wasser. Ein Collie, der sich plötzlich neben mich gesetzt hat. Energie. Seelenverwandtschaft. Ein ganz besonderer Moment. Was auch toll an Irland ist: überall ist Musik. Als Fremder wird man herzlich aufgenommen. Und es gibt überall frischen Fisch. 
  • Karibik. Eine vierzehntägige Kreuzfahrt führte mich nach Curacao, Grenada, St. Martin, Antigua, Isla Catalina, Guadeloupe und Barbados. Beeindruckt hat mich, wie die Menschen dort leben. Sie sind extrem gastfreundlich, obwohl viele selbst zu wenig zum Leben haben. Auf Grund der vielen Naturkatastrophen setzen sie völlig andere Prioritäten im Leben als wir Europäer. Aufbauen, alles verlieren und wieder von vorne anfangen, gehört dort einfach dazu. Dafür ernten sie frische Ananas im Garten und haben Zimtrinde direkt am Baum zur Verfügung. Und feiern Gottesdienste. Im wahrsten Sinne des Wortes. Da geht es ab wie bei einer Party. Und die Strände, das Wasser, die Sonnenuntergänge und die kulturellen Denkmäler aus der Kolonialzeit sind auch beeindruckend. 
  • Rügen. Kreidefelsen. Seebäder und ihre Brücken. Ein Segeltörn. Der Leuchtturm von Kap Arkona. Und das Rauschen der Wellen am Strand. Deutschland kann auch wunderschön sein. 

Ganz besondere Orte sind für mich auch Barcelona, Amsterdam, Hamburg, Meran und Santorin. Auf jeden Fall eine Reise wert.

Sehnsuchtsorte, von denen ich noch träume

  • Eine Rundreise mit dem Wohnmobil auf Islands Ringstraße. Die Hot Pots. Geysire. Gletscher. Wild-raue Natur. Feen und Elfen. Das alles stelle ich mir total spannend vor. 
  • Australien. Das Land der Gold- und Edelsteinsucher. Kängurus. Koalas. Der Ayers Rock. Traumzeit. Aborigines. Darüber habe ich am Gymnasium meine Facharbeit geschrieben. Würde ich gerne mal live sehen. 
  • Die Seychellen. Ein Bungalow mitten im türkisen Wasser. Eine Hängematte zwischen zwei Palmen. Ein Dinner am Strand, umringt von leuchtenden Fackeln. Seele baumeln lassen. Dem Alltag völlig entfliehen. 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Susanne Heinen (Donnerstag, 29 August 2024 15:13)

    Liebe Julia,

    vielen lieben Dank für diesen wunderbaren Artikel. Ich war noch nie im Zillertal oder in Tirol, doch es steht jetzt auf meiner Liste, denn das könnte mir sehr gut gefallen, was Du so schön beschrieben hast. Ich musste ein bisschen schmunzeln, weil ich auch zwei „Wiederholungskraftorte“ habe :-). Bei mir ist das Meran in Südtirol und seit meiner Heirat Schruns im Montafon. Wir wandern also beide gerne :-).

    Alles Liebe, Susanne