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6 blockierende Glaubenssätze rund ums Geld - plus Denkalternativen

Julia Georgi zeigt 6 blockierende Glaubenssätze rund ums Geld plus Denkalternativen

 

Negative Glaubenssätze rund ums Geld sind als Unternehmer ein No-Go. Sie laufen in Dir in Dauerschleife ab, meist unbewusst, und zwingen Dich zu bestimmten Gedanken und Handlungen. Viele Glaubenssätze entstehen in unserer Kindheit, meist schon vor dem Schuleintrittsalter. Und zwar dadurch, dass eine Person immer wiederkehrende Erfahrungen macht - meist im Umgang mit wichtigen Bindungspersonen. Dadurch festigen sich innere Überzeugungen über sich selbst, die Welt und das Leben an sich. Ich mache einmal ein Beispiel.

 

Die Eltern eines kleinen Jungen sind selbstständig. Er wächst damit auf, dass sie ihm predigen: "Junge, nur wer hart arbeitet, verdient Geld." Er sieht, dass beide wenig Zeit für ihn haben, rund um die Uhr geschäftlich erreichbar und zunehmend erschöpft sind. In der Schule hört er "Ohne Fleiß kein Preis". Er wird dazu gedrängt, jeden Nachmittag über die Hausaufgaben hinaus zu lernen, um gute Noten zu bekommen. Der Chef in seinem ersten Job sagt dem Jungen: "Wenn Sie die nächste Gehaltsstufe erreichen wollen, müssen Sie sich richtig anstrengen. Erfolg gibt es nicht geschenkt." Unser Junge bildet schon früh den Glaubenssatz aus, dass extreme Anstrengung und harte Arbeit nötig ist, um Geld zu verdienen. Einmal angelegt, zeigen sich immer wieder ähnliche Situationen im Leben. So lange, bis der Glaubenssatz in Frage gestellt wird.

 

Sehen wir uns einmal an, welche Glaubenssätze zu Geld Deinen Praxiserfolg als Coach oder Therapeut sabotieren.

Die Inhalte dieses Blogartikels

1. Als Anfänger muss ich erst einmal Erfahrung sammeln bevor ich Geld für meine Tätigkeit verlange

Nach Abschluss der Hypnoseausbildung bist Du sehr wahrscheinlich selbst hypnotisiert worden und hast schon die Möglichkeit gehabt, an Deinen Ausbildungskollegen zu üben. Trotzdem ist der Schritt, die neuen Kenntnisse gleich an Klienten zu erproben, für Viele noch zu groß. Sie sind unsicher, zweifeln an den eigenen Fähigkeiten, jonglieren noch mit Skripten.

 

Das verleitet sie dazu, Hypnose unentgeltlich anzubieten, um zu üben. Meistens erst einmal im Bekanntenkreis. Und dann kommen die Bekannten von den Bekannten und plötzlich sind es nicht mehr zwei Stunden im Monat sondern in der Woche. Plötzlich ist es selbstverständlich geworden, dass man bei Dir kostenlos Hypnose bekommen kann, Du übst schließlich noch. Aus dieser Nummer wieder heraus zu kommen ist echt schwer und erfordert klare Worte und auch schon einmal, dass Du Menschen vor den Kopf stößt.

 

Ich plädiere dafür, dass Du ab Tag 1 Geld für Deine Tätigkeit verlangst. Die Gründe dafür sind ganz einfach:

 

·        Deine Ausbildung war teuer und mit Supervision und Weiterbildung kommen weitere Kosten auf Dich zu. Das musst Du erst einmal hereinarbeiten.

·        Du hast denselben Zeitaufwand wie ein erfahrener Therapeut. Eher noch mehr, weil Du in Vor- und Nachbereitung noch nicht routiniert bist.

·        Du erbringst eine klare Leistung für den Klienten. Würdest Du einem Bäcker, der gerade erst anfängt in seinem Job zu arbeiten, weniger Geld für ein Brot zahlen als einem „alten Hasen“? Warum also bei der Hypnose einen Unterschied machen?

·        Gerade weil Du am Anfang stehst, bist Du besonders motiviert, gute Arbeit zu leisten. Du bereitest Dich ausführlich vor. Überlegst Dir vielleicht eigene Suggestionstexte. Machst Dir detaillierte Behandlungspläne. Das sollte honoriert werden.

 

·        Geld ist immer auch eine Art der Wertschätzung. „Was nichts kostet ist nichts wert“ heißt ein alter, aber nur allzu wahrer Spruch. 

2. Wenn ich mehr als x Euro verlange, kommt niemand in meine Praxis

Wenn Du ein bisschen recherchierst, entdeckst Du schnell, was der „branchenübliche Preis“ in Deiner Umgebung ist. Für Hypnose liegt er meistens bei einem Stundensatz zwischen 70 und 100 Euro. Du entdeckst drei, vier Praxen in Deinem Einzugsgebiet und siehst immer ähnliche Preise. In Deiner Ausbildung wurde Dir wahrscheinlich auch ein „Orientierungshonorar“ genannt. Also schlussfolgerst Du, dass Menschen, die nach Hypnose suchen, willens sind, diesen Preis zu bezahlen, nicht mehr. Aber stimmt das wirklich?

 

Wenn Menschen nach Nuss-Nougat-Creme suchen, stoßen sie wahrscheinlich ziemlich schnell auf Nutella. Ferrero ist eben ein alteingesessener Branchenriese. Das Glas mit 450 Gramm erhältst Du für 2,99 Euro. Jetzt gibt es Menschen, die günstigere Alternativen bevorzugen, wie etwa die Ja! Nuss-Nougat-Creme von Rewe für 1,49 Euro pro 400 Gramm. Daraus ließe sich schlussfolgern, dass der branchenübliche Preis 3 Euro nicht übersteigen sollte, wenn man einen solchen Brotaufstrich neu auf den Markt bringen will. Jetzt gibt es aber auch jede Menge Kunden, die „Haselherz Choco Nuss Vegan“ für 9,07 Euro pro 400 Gramm kaufen. Die also gewillt sind, das Dreifache des branchenüblichen Preises auszugeben.

 

 

Wenn das Ergebnis stimmt, zahlt der Kunde höhere Preise. Beispiel Nuss-Nougat-Creme
Hast Du Dir schon einmal die Frage gestellt, welche Faktoren Deine Kaufentscheidung beeinflussen? Was ist Dir am wichtigsten?

 

Es kommt immer darauf an, welches Ergebnis den Menschen wichtig ist: Leckere Creme? Vegane Rezeptur? Weniger Kalorien? Bio und Fairtrade? Wenn also das Ergebnis für den Kunden stimmt, ist er bereit, höhere Preise zu bezahlen.

 

 

Das heißt nun nicht, dass ich Dich dazu verleiten will, 300 Euro pro Hypnose-Stunde zu verlangen. Aber ich möchte, dass Du nicht einfach das, was Andere tun, als gegeben akzeptierst und kopierst. Berechne Deinen eigenen Preis – und zwar anhand Deiner spezifischen Praxisgegebenheiten. Du hast keine Ahnung wie das geht? Dann komm in mein 5-Tage-Training „Deine Praxis – Dein Preis“

3. Als Coach oder Therapeut darf mein Fokus nicht auf Geldverdienen liegen

Dieser Glaubenssatz ist oft sehr tief verankert und blockiert den Weg zur rentablen Praxis. Als Coach oder Therapeut arbeitest Du in einem sozialen Beruf. Helfen und Unterstützen steht auf der Agenda. Du begegnest Menschen, die in Not sind. Die leiden. Die Angst haben. Ist es da nicht unethisch, Profit daraus zu schlagen? Bereicherst Du Dich nicht an den Problemen Anderer? Das ist wirklich nicht christlich. Und was ist mit denen, die Hilfe bräuchten, aber die sich Dein Honorar nicht leisten können?

 

Auf der anderen Seite stehst Du. Und bezahlst Miete. Spritkosten. Versicherungen. Du musst etwas essen. Du verbrauchst – was gerade jetzt, wo die Preise in die Höhe schießen, nicht unerheblich ist – Strom und Wasser. Sprich: Du musst leben und Deine Rechnungen bezahlen.

 

Die andere Sache ist aber auch: Du bist gut in Deinem Job. Du hast viel in Deine Ausbildung investiert. Es steht Dir zu, Geld mit Deinem Wissen zu verdienen.

 

 

Und wenn Du richtig gute Arbeit leistest, steht es Dir auch zu, nicht nur Geld zu verdienen um davon irgendwie leben zu können. Nein, es steht Dir sogar zu, viel Geld zu verdienen und richtig gut von Deiner Arbeit zu leben. 

4. Ich wohne auf dem Land, da muss mein Honorar niedriger sein als in der Großstadt

Wer diesen Glaubenssatz im Kopf hat, findet objektiv viele Beweise dafür. Durchschnittlich 10-30 Euro ist der Unterschied pro Stunde, wenn ich zum Beispiel München mit der ländlichen Gegend im Bayerischen Wald vergleiche. Und spitzfindige Leser sagen dann bestimmt auch gleich: Ja, dafür sind die Ausgaben in der Großstadt auch deutlich höher. Aber muss man sich von diesem Arbeitsort-Gedanken tatsächlich leiten lassen?

 

Könnte man nicht einfach sagen: Jemand, der ernsthaft Hypnotherapie sucht, wird wohl nicht deutschlandweit Preise vergleichen. Hauptsache er bekommt Unterstützung. Vielleicht bekommt er auf dem Land durch die Nähe zur Natur sogar noch mehr die Möglichkeit, sich etwas Gutes zu tun und einen ruhigen, entspannten Rahmen zu finden, um zu heilen. Vielleicht hast Du in einer Land-Praxis weniger Störgeräusche, bessere Parkplatzmöglichkeiten oder wegen der geringeren Mietpreise größere, schönere Räumlichkeiten. Kein Grund also, weniger selbstbewusst nach außen zu treten.

 

 

Stell Dir vor Du nimmst einen 10 Euro-Schein aus Deinem Portemonnaie. Und zerknüllst ihn. Lässt ihn fallen. Ist er dann weniger wert nur weil er woanders liegt oder anders aussieht? Dasselbe ist es mit Deiner Arbeit: Ist sie weniger wert nur weil Du sie in einem 1000-Seelen-Dorf verrichtest, wo man zum nächsten Supermarkt 15 Minuten fahren muss anstatt in einem stylishen Ärztehaus in Frankfurt?

5. Wenn ich mit den Klienten online arbeite, muss ich das günstiger anbieten als den Vor-Ort-Termin

Ganz genau dasselbe Argument gilt in Bezug auf Online-Angebote. Natürlich sparst Du Dir Miete und Spritkosten, wenn Du von zu Hause aus arbeitest. Aber Du hast dieselbe Ausbildung gemacht, denselben Zeitaufwand und gehst mit der gleichen Motivation und Ernsthaftigkeit an den Fall heran. Ich denke Du verstehst meinen Punkt.

 

 

Es ist auch nicht zielführend, den Online-Preis deshalb niedriger zu halten, um mehr Klienten in diese Richtung zu locken und weniger Präsenzstunden in der Praxis zu haben. Du machst Dir dadurch Dein eigenes Honorar kaputt. Häng Dich nicht an einen Trend. Mach nicht Online-Sitzungen, nur weil es „chic“ ist. Biete es als sinnvolle, gleichwertige Alternative an für Menschen, die nicht in die Praxis kommen können oder wollen. Und zwar zu den gleichen Konditionen.

6. Ich bin moralisch verpflichtet, Sozialpreise anzubieten, damit jeder, der es braucht, sich Hypnotherapie leisten kann

Ich habe eine klare Meinung zu Sozialpreisen, die sich im Laufe der Jahre durch Erfahrung herauskristallisiert hat: Finger weg davon!

 

Die erste schwierige Frage für mich war: Ab wann gewähre ich diesen Rabatt? Wenn jemand Hartz-IV-Empfänger ist? Ab einem gewissen Gehalt? Oder auch wenn derjenige schon lange krankgeschrieben oder frühberentet ist? Und vor allem wie kontrolliere ich das? Ich habe keine Lust darauf, mir Nachweise vorlegen zu lassen.

 

Dazu kommt, dass Mundpropaganda eine wirkungsvolle Sache ist. Und Sozialpreise sprechen sich herum. Ich kann es mir – kurz und knapp gesagt – nicht leisten, einen Großteil meiner Klienten zum halben Preis zu behandeln.

 

In meiner Praxis musste ich leider die Erfahrung machen, dass ich – Vertrauen gegen Vertrauen – Rabatte gewährt habe und dann die Nachricht kam „Ich kann den Termin morgen nicht wahrnehmen, bin im Urlaub auf Mallorca.“ Oder es wurde mir erzählt, dass gerade eine neue Playstation für den Sohn angeschafft wurde. Da kam ich mir ganz schön bescheuert vor. Und im Namen all der Klienten, die sich die Sitzung vom Mund absparen, war ich wütend.

 

Ist deshalb mein Vertrauen in das Gute im Menschen zerstört? Nein. Aber ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass jeder, der Therapie benötigt, eine kassenbezahlte Alternative hat. Oftmals gibt es auch unter den Verhaltenstherapeuten und Tiefenpsychologen Hypnose-Spezialisten. Ich muss also nicht die Welt retten.

 

Was ich mir jedoch erlaube, ist, ein oder zwei Pro-Bono-Fälle pro Jahr anzunehmen. Menschen, mit denen ich unentgeltlich arbeite. Das frisst mich finanziell nicht auf. Das ist kalkulierbar. Und ich habe ein gutes Gefühl dabei.

 

 

 

 

Ein erster wichtiger Schritt, um Dich aus dem blockierenden Gedankennetz zu befreien, ist, dass Du erkennst, dass es da ist. Und dass Du damit beginnst, in Frage zu stellen, ob das alles so stimmt oder ob es vielleicht Menschen gibt, die anders darüber denken. Ich hoffe dieser Artikel kann für Dich ein Einstieg sein, Deine hinderlichen Glaubenssätze rund um das Geldverdienen als Coach oder Therapeut zu entlarven und zu entkräften. Denn sie schränken Deine Verdienstmöglichkeiten ein. Sie blockieren Dich dabei, rentabel zu arbeiten. Sie verhindern, dass Du gut von Deinem besonderen Wissen leben kannst. Wenn Du Dich näher mit dem Thema Preise und Honorarberechnung befassen möchtest, komm in mein 5-Tage-Training „Deine Praxis-Dein Preis“. Dort lassen wir Zahlen und Fakten sprechen und sagen somit Deinen Mindfucks den Kampf an. Und keine Sorge – das macht echt Spaß!

 

 

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