Hast Du manchmal das Gefühl, dass Dein Kopf gleich platzt? Dass es gerade einfach zu viel ist? Dass Du an einem Punkt bist, wo Du nicht mehr gut arbeiten kannst? Wo alles einfach nur anstrengend ist?
Oder kennst Du die Situation, wenn Du an einem Thema knabberst und es immer wiederkäust wie eine Kuh auf der Weide, aber einfach keine Entscheidung treffen kannst?
Und wie ist es mit dem Thema, dass sich ein Problem einfach nicht lösen lässt und Du Dich wie der Depp aus Dummsdorf fühlst, obwohl Du schon so viel geschafft hast?
Das ein oder andere davon kennst Du wahrscheinlich, wenn Du Dich als Coach oder Therapeut selbstständig machen möchtest. Denn gerade als Solopreneur ist man nunmal Mädchen für alles. Und hat (zumindest am Anfang) den Anspruch oder mangels Einnahmen die Notwendigkeit, die meisten Aufgaben selbst zu erledigen.
Buchhaltung hier. Website da. Social Media auf der einen Seite, Logo auf der anderen Seite. Und dann auch noch der Datenschutz. Wie mache ich mich bekannter? Vorträge in Selbsthilfegruppen halten, Bloggen oder etwa doch ein Podcast? Ein Newsletter – aber die Technik – stöhn…seufz…
Diese Überforderung als Solopreneur führt bei vielen dazu, dass sie hinwerfen, bevor ihre Maßnahmen überhaupt Früchte tragen können.
Wenn Du zu denen gehören willst, die das Ziel erfolgreich in eigener Praxis zu arbeiten auf jeden Fall erreichen wollen, dann solltest Du unverzüglich Techniken erlernen, wie Du regelmäßig aus Deinem Arbeitsalltag aussteigen kannst.
Die Inhalte dieses Blogartikels
1. Was habe ich davon aus dem Alltag auszusteigen
2. Aussteigen light: Arbeiten an einem inspirierenden Ort
3. Aussteigen aus dem Alltag für Einsteiger: Träume sind mehr als Schäume
4. Mach es wie die Aussteige-Experten: Die 1-Tages-Pause
5. Das ist nur für besondere Aussteiger: Der ultimative Rollentausch
Was habe ich davon aus dem Alltag auszusteigen?
- Du pustest Deinen Kopf frei
- Du tankst neue Energie
- Du bekommst wieder Lust, Dein Ziel „eigene Praxis“ voranzutreiben
- Du schaffst Klarheit darüber, was Du wirklich willst und was auf keinen Fall
- Du verbindest Dich mit Deinen Fähigkeiten und Ressourcen
- Du wirfst Deinen kreativen Motor an
- Du triffst notwendige Entscheidungen und findest Lösungen für schwierige Probleme
- Du bekommst neue Anregungen und Ideen für Dein Business
- Du knüpfst Kontakte und findest Möglichkeiten, Dich zu vernetzen
Aussteigen light: Arbeiten an einem inspirierenden Ort
Schon oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Brett vorm Kopf oder das Gefühl nicht weiterzukommen besonders stark ist, wenn ich in meinem Büro sitze. Büro ist gleichzusetzen mit Arbeit. Es soll ein gutes Ergebnis herauskommen. Der Druck ist hoch. Das blockiert den kreativen Motor.
Die besten Ideen oder auch die langersehnte Lösung für ein kompliziertes Problem kamen mir in der Vergangenheit oft außerhalb meines Arbeitsraumes. Im Auto. Unter der Dusche. Beim Spazierengehen.
Mittlerweile nehme ich mir diese kleinen Auszeiten ganz bewusst. Ich arbeite mal im Garten. Dann fahre ich zu einem See und setze mich mit meinem Laptop auf eine Bank. Oder platziere mich über den Dächern von Passau mit Blick auf Dom und die Ortsspitze, wo Donau, Inn und Ilz zusammenfließen, während ich gemütlich Cappuccino schlürfe.
Dort erlebe ich eine andere Energie. Alles ist lockerer. Weniger verbissen, weniger ernst. Und weil es sich nicht nach Arbeiten anfühlt, gebe ich meinem Unterbewusstsein die Möglichkeit, die richtigen Lösungen zu finden und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Beispiele aus meinem beruflichen Alltag für das „Aussteigen light“ sind:
· Ich bin zwar kein Technikdummie, aber manche Sachen waren für mich in puncto Onlinebusiness eine große Herausforderung – gerade wenn sie nicht nach Anleitung beim ersten Mal geklappt haben. Darunter war zum Beispiel das Erstellen einer korrekten Automatisierung mit Hilfe von Zapier. Es ging darum, dass Menschen nach Kauf eines meiner Produkte in Digistore direkt einer Email-Automation zugeordnet werden, die dann auch wichtige Infos zum Produkt liefern sollte. Und obwohl mir im Kopf alles klar war, hat es technisch nicht funktioniert. Support angeschrieben. Ewig auf Antwort gewartet. Und das obwohl Geduld nicht mein zweiter Vorname ist. Gelöst habe ich das Problem in der Eisdiele bei einem Amarena-Becher. Wer übrigens die Automatisierungs-Abkürzung nehmen möchte, dem empfehle ich die Zusammenarbeit mit Sandra Hoffmann
· Ich habe mich ewig gequält mit dem Thema Brandingfarben. Eingrenzen konnte ich die Auswahl schon einmal durch eine Challenge von Eugenie Erbe. Aber es waren immer noch so viele Kombinationsmöglichkeiten, die mir gefallen hätten und die auch zu mir gepasst hätten. Ich konnte mehrere Nächte nicht schlafen, habe überall nur noch Farben gesehen. Die letztendliche Entscheidung für mein jetziges Sonnengelb plus Petrol habe ich auf einer Wanderung gefällt. Beim Anblick eines smaragdgrün leuchtenden Sees.
Aussteigen aus dem Alltag für Einsteiger: Träume sind mehr als Schäume
Beim „Aussteigen light“ arbeitest Du zwar anders, aber Du arbeitest. Manchmal braucht es aber eine richtige Auszeit, um die Motivation aus der hintersten Ecke wieder hervorzukramen und die Kreativität wieder fließen zu lassen.
Aber was, wenn kein Urlaub möglich und nicht einmal ein freier Nachmittag drin ist? Nutze die Kraft Deines Unterbewusstseins. Studien zeigen, dass „so tun als ob“ (zum Beispiel in der Hypnose oder im mentalen Training) nicht nur die gleichen Hirnregionen aktiviert wie tatsächliche Aktivität, sondern dass es auch einen Lerneffekt für die Realität gibt. Einen Überblick über einige spannende wissenschaftliche Belege dazu bietet der Theorieteil der Dissertation von Daniel Erlacher (2005).
Praxisbezogen heißt: Lachübungen im Lachyoga wirken im Körper ebenso wie „echtes Lachen“. Eine vorgestellte Auszeit an einem Traumort wirkt wie ein echter Urlaub. Eine Tiefenentspannung in Hypnose wirkt wie ein längerer, erholsamer Schlaf.
Was ich Dir empfehle: Verbinde Dich immer dann, wenn Du zu blockiert bist, um gute Arbeit zu leisten, mit Deinen Träumen und Visionen. Nicht als pure „Mindset-Übung“ wie das viele Coaches vorschlagen und wie es gerade so modern ist. Sondern um in Deine Energie zu kommen. Um Kraft zu tanken fürs echte Leben. Um Klarheit zu bekommen und Deinen inneren Kompass wieder aufs Ziel auszurichten.
Während der Zeit des Lockdowns, wo ich vermehrt damit beschäftigt war, mein Onlinebusiness aufzubauen, kam für mich viel zusammen. Kleines Kind. Elternzeit. Eingeschränkte Tätigkeit in meiner Praxis. Unklare Perspektive.
Gerade wenn wieder ein Problem, das ich nicht vorhergesehen hatte, mich ausbremsen wollte, habe ich folgende Vorstellung in meinem Kopf lebendig werden lassen. Ich sehe mich mit einem roten Kleid in einem Seminarraum in Hamburg mit Blick auf die Alster. Ausgebuchtes Seminar. Ich stehe vor einer Flipchart. Es herrscht eine positive Power-Lern-Stimmung und richtig gute Laune.
Diese Vorstellung hatte ich wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt, als der Gedanke an Offline-Seminare noch so weit entfernt war wie die Erde vom Mond. Übrigens, falls Du zu den Nerds gehörst, die jetzt nachfragen würden, wie weit Erde und Mond voneinander entfernt sind (na, erwischt J), verrate ich es Dir hier gleich ohne dass Du googeln musst. Es sind 384.400 Kilometer.
Im März 2022 war ich in Hamburg und habe mir mehrere mögliche Seminarlocations für mein neuestes, geplantes Angebot angesehen. Und da soll noch einmal jemand sagen, Träume wären nur Schäume.
Mach es wie die Aussteige-Experten: Die 1-Tages-Pause
Nur einen Tag. Einen Tag anders gestalten als normal. Pause machen vom Alltagstrott. Sich mehr mit sich selbst und den eigenen Fähigkeiten verbinden. Und deshalb neue Ideen sprießen lassen.
Sehr gewinnbringend erscheint es, einen handyfreien Tag einzulegen. Ich selbst merke, wie schwer mir das fällt. Der Griff zum Mobiltelefon ist viel zu selbstverständlich. Dabei gehöre ich noch zu der Generation, die ihre Kindheit damit verbracht hat, das Kabel des Wählscheibenapparates so lang zu ziehen, dass es ins Kinderzimmer reicht, um ungestört vorpubertäre Kicherattacken abzufeuern.
Ständig am Handy zu sein heißt nicht nur andauernd erreichbar zu sein. Es heißt auch, sich unter Druck zu setzen, weil die Konkurrenz in Social Media mehr oder hübscher gepostet hat. Und dann will man natürlich sehen, wie viele Likes nach einer Stunde eingegangen sind und auf Kommentare antworten. Nur schnell zwischendrin. Das ist nicht gesund. Wir setzen uns einem Dauerstrom an Informationen aus, konsumieren passiv. Das lähmt unsere eigene Aktivität. Wir verfallen ins Reagieren, was mit Businessaugen gesehen mehr als unprofessionell ist.
Probier es mal aus. Vielleicht am Wochenende. Einen Tag bleibt das Handy komplett ausgeschaltet.
Genauso effektiv kann aber ein Tagesausflug sein. Such Dir ein schönes Ziel. Bei mir liegen diese meist in der Natur. Ich verbringe gerne meinen Tag mit Spazierengehen oder Wandern. Liebend gerne irgendwo am Wasser. Denn es gibt nichts Beruhigenderes und Klärenderes als am Ufer zu sitzen und dem Wasser beim Dahinplätschern zuzusehen. Aber auch in den Bergen finde ich es sehr inspirierend. Auf 1800 Meter in der Sonne zu sitzen, dem Himmel ganz nah, umgeben von Gestein, das seit Milliarden von Jahren existiert. Den Blick schweifen lassen. Von da oben aus wirkt alles unten im Tal ganz klein, wie in einer Spielzeugeisenbahn-Landschaft. Aus dieser Perspektive schaut man auch anders auf Probleme, schätzt Hindernisse als leichter zu überwinden ein.
Die berufliche Entscheidung, meine Praxis zu gründen, habe ich zum Beispiel am Schlegeis Speichersee im schönen Zillertal gefällt. Nach einer zehn Kilometer langen Wanderung auf einem Bänkchen mit Blick auf den Gletscher.
Spannend sind auch solche Tages-Auszeiten, bei denen ich mich mit etwas beschäftige, was ich vorher noch nie getan habe. Eine österreichische Kundin von mir war vor zwei Wochen bei einem Backkurs, wo es um Strudelherstellung ging. Sie hat dabei den ersten Marillenstrudel ihres Lebens selbst gemacht und war stolz wie Bolle. Mit diesem neuen Selbstbewusstsein gelang es ihr, sich für die Eröffnung einer eigenen Hypnose Praxis zu entscheiden.
Welche inspirierenden Möglichkeiten, einen einzigen Tag anders zu gestalten als sonst, fallen Dir noch ein?
Das ist nur für besondere Aussteiger: Der ultimative Rollentausch
Gerade komme ich von den Ortenburger Ritterspielen zurück. Ehrlich jetzt – ich bewundere das! Vier Tage lang in mittelalterlicher Gewandung. Mit der kompletten Familie. Mit begrenzten Hygiene-Möglichkeiten. Am Lagerfeuer mit Zelt-Übernachtung. Für mich waren es nur wenige Stunden „Lagerleben“.
Andere tauchen zwei oder dreimal im Jahr für mehrere Tage in diese Welt ein. Man lebt einfacher. Geerdeter. Man braucht weniger. Nicht so viel Ablenkung drumherum. Man schlüpft in eine Rolle und kann der sein, der man im realen Leben vielleicht überhaupt nicht ist. Oder seine eigene Alltagsrolle überspitzt aufs Korn nehmen. Spätestens dann wenn wieder ein Ritter in kompletter Rüstung lauthals „Bildet eine Gasse“ brüllt, frage ich mich immer, was derjenige beruflich macht.
Urinstinkte werden in den Menschen wach. Der Kampf Gut gegen Böse. Rangordnungen. Man entflieht dem Zeitdruck. Viele erlauben sich bewusst, das „Teufelswerk der neuen Zeit“ – auch genannt Handy und Social Media – für ein paar Tage außen vor zu lassen.
Ähnliches erlebe ich auch, wenn ich mir den Authentik- und History-Bereich der Westernstadt Pullman City ansehe. Dort mieten sich Menschen ein, die an den Wochenenden oder in ihrem Urlaub eine Identität aus der Zeit 1740-1880 annehmen und somit die Geschichte Amerikas repräsentieren. Diese Menschen tragen nicht nur die Kleidung aus der Zeit, richten die Hütte entsprechend Beruf und gesellschaftlichem Stand aus der Zeit ein, sondern überlegen sich sogar eine komplette Familienhistorie. Sie zeigen altes Handwerk. Lassen Geschichte für die jüngere Generation lebendig werden.
Wenn Du also mutig bist oder einfach interessiert an Geschichte, könnte so ein Rollentausch für eine begrenzte Zeit der perfekte Ausstieg aus dem Alltag für Dich sein.
Mich hat der vierstündige Aufenthalt zum Beispiel dazu inspiriert, diesen Artikel hier zu schreiben. Verrückt oder, wie das bewusste Eintauchen in andere Welten das eigene Business beeinflussen kann und wo unser Hirn überall Schnittstellen zum eigenen Thema findet.
Aussteige-Profis machen Workation
Sehr im Aufstreben begriffen ist gerade der Trend, Arbeit (Work) und Ferien (Vacation) zu kombinieren. Gehen wir der Sache mal auf den Grund.
Der Trend verbindet gleich mehrere der vorher vorgestellten Prinzipien. Du arbeitest, aber außerhalb Deines normalen Bürosettings. An einem wunderschönen Ort, der nicht allzu nahe an zu Hause liegt. Du machst bewusst Auszeiten dazwischen, wo Du Dich ums Träumen, Groß-Denken und Deine Vision kümmern kannst. Und Du kannst Pause machen: bei einer wohltuenden Massage, bei einer Runde Schwimmen im Pool, bei einem Stück Kuchen auf der Hotelterrasse und so weiter. Es geht um Genuss. Raus aus diesem Gedanken „Arbeit muss sich schwer anfühlen, sonst ist sie nicht effektiv“. Hineinkommen in einen Flow.
Am besten funktioniert Workation, wenn man an einem ganz bestimmten Projekt arbeiten möchte. Zum Beispiel: Deine Website aufsetzen. Deine Jahresplanung machen. Zehn Videos für Deinen Youtube-Kanal drehen. Eine Challenge vorbereiten.
Und was sehr inspirierend wirken kann, ist, wenn man nicht alleine vor sich hin werkelt, sondern Workation in einer Kleingruppe von Gleichgesinnten durchführt.
Ich werde in den nächsten Monaten diesen Trend zunächst für mich auf Herz und Nieren testen und liebäugle dann damit, Ende des Jahres einem kleinen Teil meiner Kunden ein angeleitetes Workation-Angebot zu unterbreiten. Was genau, wo exakt und wie das Ganze abläuft ist mein eigenes Projekt, an dem ich in wunderschöner Umgebung tüfteln werde.
Kopf voll und Klärungsbedarf, damit Dein Traum von der erfolgreichen eigenen Praxis wahr wird?
Stell mir Deine drängendste Frage im Hypno-Fraginar!
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